Die USA werden die Tätigkeit des Europäischen Instituts zur Wahrung des
Vermächtnisses der Shoah in den nächsten fünf Jahren jährlich mit
150.000 US-Dollar fördern. Das sagte der Sonderberater für
Holocaust-Fragen der US-amerikanischen Außenministerin, Stuart Eizenstat,
am Mittwoch in Prag. Institutsleiter Lukáš Přibyl zufolge werden
Verhandlungen auch mit Israel und mit anderen Ländern über deren Beitrag
zur Finanzierung des Instituts geführt. Das tschechische
Außenministerium, das das Institut gegründet hat, unterstützt seine
Tätigkeit jährlich mit acht Millionen Kronen (ca. 320.000 Euro).
Das Institut, das auch unter dem Namen Theresienstädter Institut bekannt
ist, wurde Anfang dieses Jahres in Tschechien gegründet, um sich mit dem
noch ungelösten Unrecht aus der Zeit des Holocaust zu befassen. Seine
Entstehung folgte der so genannten Theresienstädter Erklärung, die im
Juni 2009 bei einer Konferenz in Prag Vertreter von 46 Staaten, darunter
auch Vertreter der EU, unterschrieben haben. Im Dokument wird unter anderem
die Rückgabe des privaten Eigentums gefordert, das den Opfern des Shoah
beschlagnahmt wurde. Über die konkrete Durchführung der Rückgabe beraten
Vertreter von etwa 30 Ländern am Donnerstag in Prag.