Der Generalsekretär der Vereinten Nationen, der Südkoreaner Ban Ki-moon,
hat am Freitag in Prag zur Deeskalation in der Ukraine-Krise aufgerufen.
Nach dem Gespräch mit dem tschechischen Premier Bohuslav Sobotka sagte der
UN-Generalsekretär, dass Russland und die Ukraine in einen direkten und
konstruktiven Dialog treten müssen. Zur Entscheidung der Nato, die
Kontakte zu Russland auf Eis zu legen, wollte sich Ban Ki-moon nicht
äußern. Er sagte, er erwarte in zwei Wochen einen Bericht von
UN-Menschenrechtsbeobachtern zur Situation in der Ukraine. Premier Sobotka
erklärte, Tschechien sei der Meinung, dass Russland seine Militärpräsenz
an der Grenze zur Ukraine verringern soll. Ban Ki-moon würdigte das
Engagement Tschechiens im Bereich der Menschenrechte. Sobotka unterstrich,
dass die Menschenrechte auch weiterhin die Priorität der tschechischen
Außenpolitik sein werden. Der UN-Generalsekretär ersuchte Sobotka um die
Entsendung tschechischer Soldaten in die geplante UN-Mission in der
Zentralafrikanischen Republik. Verteidigungsminister Martin Stropnický
(Ano) wird den Einsatz der Soldaten mit dem Außenministerium besprechen.
Ban Ki-moon bekundete vor allem das Interesse für die Entsendung eines
Feldlazaretts nach Afrika.
Ban Ki-moon ist am Donnerstagabend zu einem offiziellen Besuch in Prag
angekommen. Kurz nach seiner Anreise traf er sich bereits mit dem
tschechischen Außenminister Lubomír Zaorálek zu einem informellen
Abendessen. Dabei sollen die beiden Politiker über UNO-Einsätze von
tschechischen Soldaten und das weltweite Eintreten der Tschechischen
Republik für die Menschenrechte gesprochen haben.