Der ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Bartholomäus I., hat die
christliche Traditionspflege in Tschechien am Donnerstag gewürdigt. Beim
Besuch der orthodoxen Kirche der hl. Kyrill und Method in Prag zeigte sich
das Oberhaupt der griechisch-orthodoxen Kirche besonders davon beeindruckt,
wie das Erbe der beiden Slawenapostel bewahrt wird. Mögen Kyrill und
Method das tschechische Volk in den gegenwärtig schweren Zeiten
beschützen, wünschte der Patriarch und rief alle anwesenden Gläubigen
danach zu einem gemeinsamen Gebet für die Tschechische Republik auf.
Bartholomäus weilt seit Mittwoch zu einem viertägigen Besuch in
Tschechien, um an den Feiern zum 1150. Jahrestag der Ankunft der beiden
Slawenapostel im damaligen Großmährischen Reich teilzunehmen. Nach
Aussage des Prager Erzbischofs Dominik Duka handle es sich dabei um einen
historischen Moment. Beim Mittagessen mit Kardinal Duka, dem Oberhaupt der
römisch-katholischen Kirche in Tschechien, erinnerte Bartholomäus daran,
dass Kyrill und Method von ihrem damaligen Vorgänger zur Mission nach
Mähren entsandt wurden. Sie seien auf Bitte von Fürst Rostislav gekommen,
ergänzte Bartholomäus.
Während seines Besuchs in Tschechien wird der ökumenische Patriarch von
Konstantinopel auch mit dem Vorsitzenden des Ökumenischen Rates der
Kirchen, Joel Ruml, zusammentreffen.