Die Vorsitzende des deutschen Bundes der Vertriebenen, Erika Steinbach,
wird in diesem Jahr mit dem Europäischen Karlspreis der Sudetendeutschen
Landsmannschaft ausgezeichnet. Steinbach habe bewirkt, dass das Unrecht der
Vertreibung der Deutschen nach dem Zweiten Weltkrieg nicht in Vergessenheit
geraten sei, heißt es in der Begründung. Zudem stehe Steinbach, die auch
die Menschenrechtssprecherin der christdemokratischen Fraktion im deutschen
Bundestag ist, für „Augenmaß, Wahrhaftigkeit und Verständigung“. Der
Preis wird am Pfingstsamstag auf dem Sudetendeutschen Tag in Augsburg
verliehen.
Die 66-jährige Steinbach hatte erst in der vergangenen Woche für
Aufsehen in Tschechien gesorgt. In einem Interview mit dem Tschechischen
Rundfunk hatte sie ihre Aussage aus dem Jahr 1998 verteidigt, laut der die
Tschechen unter der nationalsozialistischen Besatzung „fast nicht
gelitten“ hätten. Im gleichen Interview deutete Steinbach auch die
Bereitschaft zum Dialog mit hohen tschechischen Politikern an.