Die Präsidentin des deutschen Bundes der Vertriebenen, Erika Steinbach,
wünscht sich die Teilnahme des tschechischen Präsidenten Klaus oder eines
anderen hohen tschechischen Staatsvertreters an den Feierlichkeiten zum 60.
Jahrestag der Charta der deutschen Heimatvertriebenen. Das sagte Steinbach
am Donnerstag in einem Interview für den Tschechischen Rundfunk. Die
große Mehrheit der vertriebenen Sudetendeutschen habe kein Interesse an
einer Rückforderung des nach dem Zweiten Weltkrieg konfiszierten
Eigentums. Es gebe jedoch ein tiefes Bedürfnis, zum Beispiel vom
tschechischen Präsidenten zu hören, die „ehemaligen Mitbürger sind im
Land willkommen“, so Steinbach. Die Vertriebenenpräsidentin verteidigte
in demselben Gespräch ihre umstrittene Äußerung von 1998, die Tschechen
hätten im Zweiten Weltkrieg fast nicht gelitten. Hitler habe sich
gegenüber den Tschechen nicht wesentlich anders verhalten als gegenüber
den Bürgern im Deutschen Reich, ergänzte Steinbach im aktuellen
Interview.