Der ehemalige tschechische Präsident und frühere Preisträger Václav
Havel hat die Absage der Quadriga-Preisverleihung an Wladimir Putin
begrüßt. Havel halte es für weise, dass das Vergabekuratorium seine
Entscheidung überdacht hat, teilte eine Sprecherin des Ex-Präsidenten am
Samstag mit. Anstatt an den russischen Premier sollte der Preis an
Persönlichkeiten wie Anna Politkowskaja, Sergei Kowaljow oder Liu Xiaobo
vergeben werden, die sich in ihrem Leben dem Schutz der Menschenrechte und
dem Einsatz für die Demokratie verschrieben haben, sagte Havels
Sprecherin.
Das Kuratorium für den Quadriga-Preis hatte am Samstag bekannt gegeben,
dass nach scharfer Kritik unter anderem des tschechischen Ex-Präsidenten
Václav Havel die Preisverleihungen in diesem Jahr komplett ausgesetzt
werden. Havel hatte gedroht, seinen Quadriga-Preis, den er 2009 erhalten
hatte, Im Fall einer Ehrung von Putin wieder zurückzugeben. Der ehemalige
tschechische Präsident habe dem 20-köpfigen Kuratorium eine Frist bis zum
kommenden Montag gestellt, berichteten deutsche Zeitungen. Auch ein
weiterer tschechischer Preisträger, der Leiter der
Menschenrechtsorganisation Člověk v tisní (Mensch in Not), Šimon
Pánek, hatte mit der Rückgabe des Preises gedroht. Pánek erhielt die
Auszeichnung im Jahr 2004.