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Der tschechische Premier Petr Nečas unterstützt die Idee einer Zusammenführung der Erdölleitungen Freundschaft und IKL in der deutschen Raffinerie Spergau. Zum Beginn der 1. sächsisch-tschechische Energie-Konferenz am Freitag in Dresden betonte Nečas aber auch, dass Tschechien weiterhin mit der Atomenergie als einem Bestandteil des landeseigenen Energie-Mix plane. Tschechien respektiere die Entscheidung Deutschlands, bis um Jahr 2022 aus der Atomenergie auszusteigen, erwarte aber auch, dass der nordwestliche Nachbar ebenso Verständnis für die tschechische Seite zeige, die Kernenergie auch in Zukunft nutzen zu wollen, so Nečas. Gleichzeitig versicherte Nečas, dass Tschechien in den kommenden acht Jahren bis zu zwei Milliarden Euro in die Verbesserung der Stromübertragungssysteme stecken werde. Damit wolle man gewährleisten, dass das eigene Stromnetz bei der Einspeisung von Energie aus Deutschland nicht mehr überlastet werde, wie es derzeit ab und zu der Fall sei. Vor allem wenn Deutschland seine Überkapazitäten an erneuerbarer Energie einspeise, seien die Stromnetze in Tschechien und Polen zum Teil überlastet. Der Anteil der erneuerbaren Energien am tschechischen Energie-Mix liegt gegenwärtig bei sieben Prozent, sagte der Premier.

Auf der am Freitag in Dresden eröffneten Energiekonferenz wollen Politiker beider Länder sowie Fachleute die Frage behandeln, was der Atomausstieg Deutschlands für die Energiewirtschaft bedeuten wird. Die Konferenz-Teilnehmer werden unter anderem über die Zukunft der Braunkohle, die gemeinsame Steigerung von erneuerbaren Energien und eine mögliche Weiterentwicklung grenzüberschreitender Strom- und Gasversorgungsnetze diskutieren.