Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) hofft nach dem Rücktritt
des tschechischen Regierungschefs Petr Nečas auf eine weitere
Normalisierung der bilateralen Beziehungen. Er glaube, Nečas und er
hätten Historisches geleistet, sagte Seehofer am Montag nach einer
CSU-Vorstandssitzung in München. In den politischen Beziehungen zwischen
den beiden Ländern hatte wegen des Streits um die Vertreibung der
Sudetendeutschen jahrzehntelang Eiszeit geherrscht - diese hatten Seehofer
und Nečas beendet. Er hoffe, dass die Normalisierung des Verhältnisses
erhalten bleibe und noch vertieft werde, betonte Seehofer.
Der Sprecher der Sudetendeutschen Volksgruppe, Bernd Posselt, zollte dem
scheidenden Premier seinen Dank und Respekt dafür, mit welch großem Mut
und welcher Empathie er eine Brücke zu den Sudetendeutschen gebaut habe.
Das sei eine historische Tat, die nie vergessen werde, sagte Posselt.
Ex-Premier Nečas hatte im Februar als erster tschechischer Regierungschef
eine Rede im bayerischen Parlament gehalten. Dabei hatte er sein Bedauern
darüber zum Ausdruck gebracht, dass den Sudetendeutschen mit der
Vertreibung aus der ehemaligen Tschechoslowakei viel Leid und Unrecht
zugefügt wurde.