Deutschland wird die Umsetzung der umstrittenen Mindestlohnregelung
mittlerweile nicht verlangen. Es wird nicht fordern, dass auch
ausländische Arbeitnehmer, die nur sehr kurzzeitig in Deutschland tätig
sind, mit dem Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde entlohnt werden. Der
tschechische Verkehrsminister Daniel Ťok sagte es nach einem Treffen mit
seinem deutschen Amtskollegen Alexander Dobrindt am Dienstag in Berlin. Die
Regelung würde vornehmlich Lkw-Fahrer, die Waren nach Deutschland bringen
oder von dort nach Tschechien transportieren, betreffen. Gegen diese
Regelung protestieren die Spediteure aus Tschechien und Polen, weil sie die
entsprechenden Mehrkosten ruinieren würden. Minister Dobrindt habe
bestätigt, dass Deutschland im Moment keine Kontrollen der Transitfahrten
einführe, erklärte Ťok.
Die beiden Ressortkollegen tauschten sich auch über gemeinsame
Transportverbindungen aus. Der deutsche Bundesverkehrsminister schloss den
Ausbau einer Bahn für Hochgeschwindigkeitszüge von Berlin über Dresden
nach Prag nicht aus, informierte Ťok. Gesprochen wurde auch über die
Autobahn D8 von Prag bis zur Grenze mit Sachsen. Die Autobahn ist noch
unvollendet, ein 16 Kilometer langer Abschnitt im Böhmischen Mittelgebirge
muss noch fertiggestellt werden.