Tschechische und deutsche Wissenschaftler wollen herausfinden, wie stark
radioaktiv ihr gemeinsames Grenzgebiet heute noch von der Atomkatastrophe
von Tschernobyl belastet ist. Zwei Hubschrauber der deutschen Bundespolizei
und tschechischer Polizei starteten dazu am Dienstag im niederbayerischen
Regen ihre Aufklärungsflüge über dem Bayerischen Wald. Dabei wollen die
deutschen und tschechischen Strahlenschutzbehörden prüfen, wie hoch die
radioaktive Belastung im Grenzgebiet ist. Vor 30 Jahren, am 26. April 1986,
war nach einem Störfall im Block 4 des Kernkraftwerks Tschernobyl eine
hohe Konzentration an Radioaktivität ausgetreten, die sich bis nach
Mitteleuropa ausbreitete.
Die Hubschrauber fliegen einen 16 Kilometer langen Streifen an der Grenze
immer wieder ab. Mit spezieller Messtechnik ausgestattet sollen die Flüge
zeigen, wie viel radioaktives Cäsium sich 30 Jahre nach der
Reaktorkatastrophe von Tschernobyl noch im Boden befindet. Solche
Erkundungsflüge finden mehrmals pro Jahr in verschiedenen Regionen
Deutschlands statt. Die Routinemaßnahme ziele des Weiteren darauf ab,
Piloten, Messtechniker und Equipment für einen möglichen Notfall zu
schulen, hieß es.