Tschechiens Premier hat die tschechischen-deutschen Beziehungen als robust
bezeichnet. Wie Bohuslav Sobotka am Rande des EU-Gipfels in Brüssel sagte,
sei das bilaterale Verhältnis in den vergangenen 25 Jahren so sorgfältig
aufgebaut worden, dass es auch durch die Flüchtlingskrise nicht
beschädigt werde. Zugleich bestätigte der Premier, dass Tschechien vor
allem mit Deutschland weiterhin über die Frage der Umverteilung von
Flüchtlingen in Europa diskutieren wolle. Wie Sobotka gegenüber
tschechischen Medien äußerte, habe er am Rande des Gipfels bereits kurz
mit Bundeskanzlerin Angela Merkel gesprochen. In der Abschlusserklärung
des Gipfels wurde das Thema nicht festgehalten.
Beim EU-Gipfel in Brüssel, der am frühen Freitagmorgen nach rund
achtstündigen Beratungen zu Ende ging, gab es Streit um Pläne zum Umbau
der Flüchtlingspolitik. Deutschland und Schweden hätten eine
ausdrückliche Unterstützung für die Vorschläge der EU-Kommission von
September eingefordert, berichteten Diplomaten am Donnerstag. Die
osteuropäischen EU-Staaten Tschechien, Polen, Slowakei und Ungarn lehnten
den Vorstoß aber ab, weil die Pläne unter anderem den Aufbau eines
dauerhaften Systems zur Umverteilung von Flüchtlingen vorsehen.