Bundeskanzler Gerhard Schröder und sein tschechischer Amtskollege Jiri
Paroubek haben bei einem Treffen in Prag die Bedeutung des europäischen
Sozialmodells hervorgehoben. Die Menschen in beiden Ländern seien zu
Reformen bereit, wollten jedoch soziale Errungenschaften nicht
vollständig aufgeben, sagten die beiden Regierungschefs am Freitagabend
nach einem Arbeitsessen. Schröder betonte, Paroubek verbinde die
Modernisierung des Landes mit sozialer Verantwortung-. Das EU-Mitglied
Tschechien sei damit ein «Hort der Stabilität in und für Europa».
Paroubek nannte den Kurzbesuch Schröders, der von einem
Wahlkampfauftritt in Dresden für rund vier Stunden nach Prag gekommen
war, «einen Beweis für die ausgezeichneten bilateralen Beziehungen».
Die beiden Sozialdemokraten, die freundschaftlich miteinander verbunden
sind, sprachen auch über die tschechischen Parlamentswahlen in neun
Monaten. Noch in diesem Jahr werde die SPD Berater nach Prag schicken,
um an einer Strategie für die tschechischen Sozialdemokraten
mitzuarbeiten, sagte Paroubek.