In der Diskussion über die Nachkriegsvertreibung von Deutschen hat sich
der nordböhmische Landkreis Ústí nad Labem/Aussig zu einem landesweit
einzigartigen Schritt entschlossen. Die Kommune unterstütze jene
Einwohner finanziell, die sich juristisch gegen Rückgabeforderungen von
Sudetendeutschen wehren müssten, sagte der Vizevorsitzende des
Landkreises, Jaroslav Foldyna am Freitag. Im Gegensatz zu Vertriebenen
würde Tschechen nämlich oft das Geld zur Austragung eines solchen
Prozesses fehlen, begründete der Sozialdemokrat den ungewöhnlichen
Schritt. Anfallende Kosten will der an der Grenze zu Sachsen liegende
Kreis bis zu 70 Prozent übernehmen, höchstens jedoch 50.000 Kronen
(rund 1550 Euro).