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Zum ersten Mal wurde am Mittwoch in Prag der Preis der Weißen Lilie verliehen. Dieser wird von der gemeinnützigen Gesellschaft des Unternehmers Zdeněk Bakala mit dem Ziel vergeben, zur Durchsichtigkeit der öffentlichen Verwaltung und zur Korruptionsbekämpfung beizutragen. Die erste Auszeichnung hat der ehemalige Abgeordnete Oldřich Kužílek für sein Engagement im Verein Offene Gesellschaft übernommen, der alljährlich Listen von schwersten Verfehlungen der öffentlichen Verwaltung bei der Veröffentlichung von Informationen zusammenstellt. Schirmherr des Preises der Weißen Lilie ist Ex-Präsident Václav Havel.

Der tschechische Schriftsteller, Lyriker, Dissident und Diplomat Jiří Gruša ist tot. Der frühere tschechische Botschafter in Deutschland und Österreich sowie Präsident des internationalen Schriftstellerverbands PEN starb während einer Herzoperation am Freitag in Deutschland, im Alter von 72 Jahren.

Die offiziellen Feiern zum 28. Oktober laufen seit Jahren nach einem festen Schema ab. Am Morgen legt der Staatspräsident einen Kranz am Grab des ersten tschechoslowakischen Präsidenten, Tomáš Masaryk, nieder, dann folgt gegen Mittag die feierliche Angelobung der neuen Rekruten der Burgwache auf dem Prager Hradschin und schließlich werden dann am Abend die höchsten Orden der Tschechischen Republik an herausragende Persönlichkeiten vergeben. Doch wie wichtig ist dieser Feiertag überhaupt für die tschechische Gesellschaft?

Die Václav-Havel-Bibliothek stellt am Donnerstag in Prag eine neue Veröffentlichung vor. Es handelt sich um den vierten Band der Korrespondenz von Havel mit dem Titel „Václav Havel – Vilém Prečan: Korespondence“. Das Buch enthält Briefe, die sich der ehemalige Dissident und spätere Staatspräsident und der damals in der Emigration in Deutschland lebende Historiker Vilém Prečan vor der politischen Wende 1989 geschrieben haben.

Die deutschsprachige Redaktion von Radio Prag erhält monatlich eine ganze Reihe von Briefen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Diesmal sind aber auch Zuschriften aus Ungarn und Schweden bei uns angekommen.

Für die Verbreitung des guten Rufs der Tschechischen Republik im Ausland hat Außenminister Karel Schwarzenberg am Freitag in Prag den Gratias-Agit-Preis an mehrere Persönlichkeiten aus aller Welt verliehen. Der Außenminister hat entschieden, den kleinen Kristallglobus an 13 Leute zu vergeben. Unter ihnen sind zum Beispiel der Philosoph Nikolaus Lobkowicz, der bildende Künstler und Keramiker Mirek Smíšek aus Neuseeland, der an der Filmtrilogie Herr der Ringe beteiligt war, oder der Kriegsveteran Hugo Marom aus Israel.

Bereits am Mittwoch hatte Schwarzenberg in London einen Gratias-Agit-Preis an Tom Stoppard, einen britischen Dramatiker mit tschechischen Wurzeln überreicht. Stoppard wurde 1937 als Tomáš Sträussler im mährischen Zlín geboren. Da aber seine Familie früh ins Ausland zog, unterstützte Stoppard in den 1970- und 80er Jahren von London aus die Dissidenten in der Tschechoslowakei. Er organisierte Unterschriftensammlungen für die Freilassung von Václav Havel aus dem Gefängnis und gründete 1983 einen Preis für tschechoslowakische Autoren, die während des kommunistischen Regimes nicht publizieren durften.

Der tschechische Außenminister Karel Schwarzenberg hat am Mittwoch in London den Preis Gratias Agit an Tom Stoppard, einen britischen Dramatiker mit tschechischen Wurzeln überreicht. Der Preis wird seit 1997 für die Verbreitung des guten Rufs der Tschechischen Republik im Ausland verliehen. Ihn haben unter anderen schon Madeleine Albright, Miloš Forman oder Tomáš Baťa erhalten. Der Dramatiker sagte bei der Ehrung, er sei dankbar für die Auszeichnung, fühle sich aber überschätzt. Stoppard wurde 1937 als Tomáš Sträussler im mährischen Zlín geboren. Zwei Jahre darauf zog seine Familie nach Singapur und später nach Indien und England um. Stoppard unterstützte in den 1970- und 80er Jahren die Dissidenten in der Tschechoslowakei. Er organisierte Unterschriftensammlungen für die Freilassung von Václav Havel aus dem Gefängnis und gründete 1983 einen Preis für tschechoslowakische Autoren, die während des kommunistischen Regimes nicht publizieren durften.

In der ehemaligen Kirche der heiligen Anna, der heutigen Prager Kreuzung, hat Ex-Präsident Václav Havel am Sonntagabend die dreitägige internationale Konferenz Forum 2000 feierlich eröffnet. Zur gleichen Zeit demonstrierten vor dem Gebäude Anhänger Serbiens gegen die Anwesenheit der Präsidentin des Kosovo, Atifete Jahjaga, die zu den Teilnehmern der Konferenz zählt. Der Protest gegen einen unanhängigen Kosovo wurde vom sozialdemokratischen Abgeordneten Jaroslav Foldyna initiiert, der serbische Wurzeln hat.

Die Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi bat in einer Videobotschaft um Unterstützung im Einsatz für Demokratie in Birma. Mit Ihrer Hilfe werde die Welt erfahren, wie wichtig die Herrschaft des Gesetzes sei und wie sehr es daran in Burma und anderen Ländern mangele, sagte sie in ihrem Grußwort. Viele Menschen in Birma wüssten bis heute nicht, welche Rechte ihnen zustünden, sagte Suu Kyi. Die Oppositionspolitikerin war im November 2010 aus ihrem siebenjährigen Hausarrest entlassen worden

Auf dem Prager Forum treffen seit 1997 jedes Jahr im Oktober Intellektuelle aus aller Welt zusammen, um über wichtige Zeitfragen und globale Probleme zu diskutieren. In diesem Jahr werden 140 Gäste erwartet, die sich diesmal Themen wie Recht und Demokratie sowie dem Problem der Korruption und des organisierten Verbrechens zuwenden wollen.

Václav Havel hat heute auf dem ersten Tag des Forums 2000 aus der Hand des Georgischen Präsidenten Micheil Saakaschwili den Orden des heiligen Georgs erhalten, die höchste georgische staatliche Ehrung. Er würdigte damit Havels Rolle bei der Demokratisierung der postkommunistischen Staaten. Der Orden wurde im Jahr 2004 geschaffen. Zu den bisherigen Preisträgern gehört, unter anderem, auch der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy, der für seinen Einsatz um die georgische Souveränität geehrt wurde.

Das Verhältnis zwischen dem Rechtsstaat und der Demokratie ist das Kernthema der internationalen Konferenz Forum 2000, die am Sonntagabend in Prag begonnen hat. Die 15. Auflage der Veranstaltung wurde erneut von Ex-Präsident Václav Havel eröffnet, der Mitbegründer und Schirmherr des Forums 2000 ist.