Die tschechischen Zeitungen widmen dem verstorbenen Dramatiker und
Ex-Präsidenten Vaclav Havel am Montag Sonderausgaben.
Das Wirtschaftsblatt „Hospodářské noviny“ schreibt dabei unter
anderem: „Es ist nun an uns allen, dass Wahrheit und Liebe siegen. Vaclav
Havel hat sich dafür bis zum Ende seiner Kräfte eingesetzt. Die Tschechen
werden noch eine Weile brauchen, bis ihnen bewusst wird, welches Glück sie
hatten, dass gerade er ihnen dabei geholfen hat.“
Die Tageszeitung „Lidové noviny“ hebt hervor, dass man „die
Bezeichnung 'Held' man in Friedenszeiten sparsam verwenden sollte“. Wenn
aber jemand in dieser Zeit und in diesem Land den Sinn dieses wichtigen
Wortes erneuert habe, dann sei es Václav Havel gewesen, ein sanfter, ganz
unmilitärischer, auf seine Art schüchterner und zurückhaltender Mensch,
der Konflikte nicht liebte, so die „Lidové noviny“.
Die auflagestärkste Tageszeitung „Mladá fronta Dnes“ bezeichnet
Havel als einen Menschen, der mitreißen konnte. Er habe einen ungeheuren
Anstand und eine in unseren Breiten ungewöhnliche Freundlichkeit mit
seinen festen Überzeugungen verbunden. Und er sei eine charismatische
Persönlichkeit und ein Intellektueller gewesen, der aufrütteln konnte,
schreibt „Mladá fronta Dnes“.