Der libysche Staatsführer Gaddafi wurde den Worten von Ex-Präsident
Václav Havel zufolge für eine „kuriose Erscheinung“ gehalten. Gaddafi
habe früher als ein Art „Clown“ gegolten, so Havel. Jedoch jetzt zeigt
es sich, dass er eigentlich ein Verbrecher ist, sagte der tschechische
Ex-Präsident am Mittwoch gegenüber der Nachrichtenagentur ČTK. Havel
zufolge wurden in der Vergangenheit bei den Verhandlungen mit Gaddafi
ökonomische Interessen vor Werten, die Europa eigen sind, bevorzugt. Dies
müsse man, so der Ex-Präsident, auch für den Preis ändern, dass man
Probleme mit Erdöllieferungen hätte. Es sei Frage, wie sich die EU
gegenüber Ländern verhalten soll, die von Protesten erschüttert werden.
Havel meint, dass es sehr anspruchsvoll sein wird, den richtigen Standpunkt
zu finden. Denn es ist seiner Meinung nach notwendig, einen Unterschied
zwischen denjenigen zu machen, denen es wirklich um eine Vertiefung der
Menschenrechte, der Freiheit und Demokratie geht, und denjenigen, von denen
im Gegenteil droht, dass sie sich um die Errichtung eines neuen
autoritären Regimes bemühen.