Die Aufgabe der Tschechischen Republik nach ihrem Beitritt in die
Europäische Union sei es unter anderem, nicht zuzulassen, dass wieder ein
neuer Eiserner Vorhang entstehen kann, der die vereinigten Länder Europas
von den anderen Ländern trennen würde. Diese Aussage machte der
tschechische Senatspräsident Petr Pithart am Samstag während seiner Rede
auf dem im Prager Senat veranstalteten Seminar "Weißrussland - unser
neuer Nachbar". Hauptthema dieser eintägigen Konferenz, an der neben
tschechischen Vertretern auch Politiker aus Weißrussland, Polen,
Deutschland und dem Europäischen Parlament teilgenommen haben, war die
neue Position, die Weißrussland nach der EU-Erweiterung im Mai dieses
Jahres einnehmen wird. Auf dem Seminar trat auch der ehemalige
tschechische Präsident Václav Havel mit einer kurzen Ansprache ans
Rednerpult. "Unsere Erfahrung mit einem totalitären System
verpflichtet uns zu einer größeren Sensibilität gegenüber dem, was
woanders passiert. Die internationale Unterstützung und Solidarität ist
äußerst wichtig", sagte Havel.