Zum Abschluss seines zweitägigen Besuchs in Prag traf der polnische
Präsident Andrzej Duda am Dienstag mit Premier Bohuslav Sobotka
(Sozialdemokraten) zusammen. In ihren Gesprächen seien laut
Regierungssprecher Martin Ayrer die gleichen Themen erörtert wurden wie
zuvor beim Treffen von Duda mit seinem tschechischen Amtskollegen Miloš
Zeman. Beide sprachen über aktuelle europäische Fragen, die
Zusammenarbeit der vier Visegrád-Staaten und über die Entwicklung der
grenzüberschreitenden bilateralen Infrastruktur in den Bereichen Verkehr
und Energie. Ein weiteres Thema seien die Vorbereitungen auf den
Nato-Gipfel im Juni in Prag gewesen, ergänzte der Sprecher.
Bei seinem Treffen mit Senatschef Milan Štěch seien er und sein
Gastgeber darin übereingekommen, dass sich die Flüchtlingskrise weiter
ausweite. So würden Migranten mittlerweile schon nördliche Routen über
Russland, Finnland die baltischen Staaten oder die Ukraine nutzen und
versuchen, nach Europa zu gelangen. Vor dieser Gefahr hat Tschechiens
Außenminister Zaorálek bereits in einem Gespräch für die Tageszeitung
„Hospodářské noviny“ gewarnt, das am Dienstag veröffentlicht wurde.
Wie Štěch gegenüber der Presseagentur ČTK erklärte, habe ihn Duda auch
darüber informiert, dass Polen versucht habe, aus Flüchtlingslagern in
der Türkei oder Syrien Menschen zu bewegen, nach Polen zu kommen. Es
hätten sich aber nur 17 Leute gemeldet, was zeigen würde, dass die
Flüchtlinge auch wählerisch seien, sagte Štěch.