Der tschechische Staatspräsident Václav Klaus bezeichnete die
Vertreibung der Deutschen aus der Tschechoslowakei nach dem Zweiten
Weltkrieg als eine logische Mündung eines tragischen Geschichtskapitels.
Das sagte der Präsident in seiner Rede während einer Gedenkveranstaltung,
die am Sonntag anlässlich des 70. Jahrestags der Niederbrennung der
Gemeinde Ležáky durch die SS stattfand. Klaus zufolge haben der
„Nazi-Terror und der fanatische Widerstand der Deutschen“ das Vertrauen
zwischen den Tschechen und Deutschen vernichtet. Der Präsident würdigte
erneut den Brief von Bundespräsident Joachim Gauck vom Anfang Juni. Er
achte diese entschuldigende und entgegenkommende Geste, sagte Klaus.
An der Gedenkveranstaltung nahmen einige Tausend Menschen teil, bedeutend
mehr als in den vergangenen Jahren. Anwesend war auch Marie Jeřábková,
eine von zwei Schwestern, die das Massaker überlebt haben. In der Zeit,
als sie zur Umerziehung nach Deutschland geschickt wurden, waren sie ein
beziehungsweise 2,5 Jahre alt.
Dorf Ležáky wurde am 24. Juni 1942 durch die Nazis niedergebrannt. Die
Ruinen der Gemeinde wurden beseitigt. Alle 41 erwachsenen Bewohner des
Dorfes wurden hingerichtet. Elf Kinder wurden später im Vernichtungslager
Chelmno vergast.