Die Vizevorsitzende des Senats, Miluše Horská, hofft, dass es gelingen
wird, die Schweinemast im südböhmischen Lety bei Písek aufzukaufen. Das
sagte Horská am Montag während der Gedenkveranstaltung, bei der in Lety
an die Opfer des Roma-Holocausts erinnert wurde. Die Schweinemast steht am
Ort, wo sich während des Zweiten Weltkriegs ein Konzentrationslager für
Roma befand. Die Gedenkveranstaltungen finden jedes Jahr unweit der
Schweinefarm statt, wo ein kleiner Gedenkort errichtet wurde.
In Lety bestand während der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg ein
KZ für Roma. Über 1300 Menschen waren dort interniert, mehrere Hundert
von ihnen überlebten die Verfolgung durch die Nationalsozialisten nicht.
Das Konzentrationslager hatten die Nazis im August 1942 in Betrieb
genommen. Heute steht auf dem ehemaligen KZ-Gelände ein
Schweinemastbetrieb. Es konnte dort noch keine Gedenkstätte für die
Roma-Opfer entstehen, weil sich der Staat bislang außerstande sieht, den
Schweinemastbetrieb aufzukaufen. Bei der Gedenkfeier vor einem Jahr hatte
Kulturminister Daniel Herman indes bekräftigt, dass die Regierung die
Absicht habe, in Lety einen angemessenen Gedenkort einzurichten.
Am Montag wurde der Opfer des Roma-Holocausts aber auch noch an anderen
Orten Tschechiens gedacht.