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Der Prager Erzbischof Dominik Duka und Staatspräsident Václav Klaus haben sich am Montagnachmittag geeinigt, den Rechtsstreit um den Prager Veitsdom nicht mehr fortzusetzen. Beide haben eine gemeinsame Erklärung zur Regelung der Beziehungen zwischen Staat und Kirche in Fragen des Veitsdoms unterzeichnet. Gleichzeitig wurde vereinbart, dass die Verwaltung der Prager Burg der katholischen Kirche Immobilien zur Verfügung stellt, die diese bei der Nutzung der Kathedrale braucht. Damit sei der Rechtsstreit zwischen Staat und Kirche beendet, beide Seiten würden sich um den Veitsdom gemeinsam kümmern, sagte der tschechische Präsident nach der Unterzeichnung des Dokuments.

Die Übereinkunft zwischen beiden Parteien wurde nach dem Amtsantritt des neuen Erzbischofs Duka Anfang April erreicht. Dukas Vorgänger im Amt, Miloslav Vlk, schrieb noch vor zwei Wochen auf seiner Internetseite, der Vereinbarung über eine gemeinsame Verwaltung des Veitsdoms müsse eine Entscheidung über seinen Besitzer vorausgehen. Der Rechtsstreit um den Prager Veitsdom begann 1992 mit einer Klage der Katholischen Kirche, die das Gotteshaus vor Gericht zurückforderte. Der Streit ging bis zum Obersten Gerichtshof, der den Veitsdom vor zwei Jahren endgültig dem Staat zuschlug. Die Kirche wandte sich danach an das Verfassungsgericht.

Der Prager Veitsdom ist das wichtigste und größte Kirchengebäude in Tschechien, außerdem ist er einer der wichtigsten Besuchermagneten der Stadt. Sein Bau begann 1344 auf Anweisung Karls IV. Als wichtigster Baumeister der gotischen Kathedrale gilt der aus Schwäbisch Gmünd stammende Pater Parler.