Bei einer feierlichen Messe im Veitsdom wurde Dominik Duka am Samstag in
sein Amt als Prager Erzbischof eingeführt. Er löst Kardinal Miloslav Vlk
(77) ab, der seit 1991 Erzbischof in der tschechischen Hauptstadt war und
aus Altersgründen im Februar in den Ruhestand getreten ist. Der
66-jährige Duka war Mitte Februar von Papst Benedikt XVI. zum Primas der
tschechischen katholischen Kirche ernannt worden.
An der Feier zur Amtseinführung im Veitsdom auf der Prager Burg nahmen
zahlreiche Gäste aus dem In- und Ausland teil, unter ihnen der
tschechische Staatspräsident Václav Klaus. Den Gottesdienst leiteten die
Kardinäle Schönborn aus Wien und Meissner aus Köln. Mehrere Tausend
Gläubige hatten sich auch vor dem Dom versammelt. Auf einem der Burghöfe
war eine Großleinwand installiert.
Dominik Duka hatte schon vor der Amtseinführung in Interviews
angekündigt, mit der politischen Führung Tschechiens offene
Eigentumsfragen klären und sich für Religionserziehung in Schulen
einsetzen zu wollen. Tschechien gilt als eines der am stärksten
säkularisierten Länder Europas. Gut 60 Prozent der Bürger bezeichnen
sich als Atheisten, die katholische Kirche ist mit etwa 2,7 Millionen
Menschen stärkste Glaubensgemeinschaft in der 10,5 Millionen Einwohner
zählenden Tschechischen Republik.