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Durch die starken Regenfälle stehen zahlreiche Straßen und Bahnstrecken unter Wasser. Die Eisenbahn-Hauptstrecke Dresden – Prag war bei Děčín bis Sonntagmittag wegen Überflutung gesperrt. Inzwischen läuft der Betrieb dort weitgehend reibungslos. Gesperrt bleibt die Bahnstrecke Liberec / Reichenberg – Zittau.

Wegen Überflutung unterbrochen sind zurzeit folgende Bahnstrecken:

- Děčín – Schöna (Schienenersatzverkehr Děčín - Dresden)

- Liberec – Zittau - Varnsdorf

- Frýdlant v Čechách - Černousy

- Česká Kamenice – Jedlová

- Raspenava - Bílý Potok pod Smrkem

- Frýdlant v Čechách - Jindřichovice pod Smrkem

- Benešov nad Ploučnicí - Františkov nad Ploučnicí

- Velké Březno - Boletice nad Labem

- Sebuzín - Ústí nad Labem-Střekov

- Děčín východ - Františkov nad Ploučnicí

Ein Schienenersatzverkehr ist wegen der überfluteten Straßen nur eingeschränkt möglich. Nähere Auskünfte erteilen die Tschechischen Bahnen (ČD) unter der Telefonnummer (00420) 840 112 113. Mehr zu den Straßensperren finden Sie unter: http://www.rozhlas.cz/zelenavlna

Verteidigungsminister Alexandr Vondra und Generalstabschef Vlastimil Picek sind am Samstagnachmittag in den nordböhmischen Hochwassergebieten eingetroffen. Auch Innenminister Radek John brach zu einem Lokalaugenschein in die von den Überschwemmungen heimgesuchte Region auf. Staatspräsident Václav Klaus will sich am Sonntag vor Ort ein Bild von der Lage machen.

Am nordböhmischen Fluss Iser / Jizera spitzt sich die Hochwassersituation zu. In Jablonec nad Jizerou / Jablonetz gilt die höchste Hochwasser-Warnstufe. Auf ein Ansteigen des Pegels bereiten sich auch die Städte Železný Brod / Eisenbrod und Mladá Boleslav / Jungbunzlau vor. Mit dem Höhepunkt des Hochwassers rechnen die Einsatzkräfte erst in den frühen Morgenstunden.

Starker Regen hat in Nordböhmen zu schweren Überschwemmungen geführt. Drei Menschen sind in den Fluten ertrunken. Das Stadtzentrum von Frýdlant v Čechách / Friedland in Böhmen steht zweieinhalb Meter unter Wasser. Das Gebiet ist von der Außenwelt abgeschnitten, Hubschrauber kamen den Eingeschlossenen zu Hilfe. Mindestens 1000 Menschen mussten ihre Häuser verlassen, viele warteten auf den Dächern auf Hilfe. Dramatisch ist die Lage auch in der Stadt Chrástava bei Liberec / Reichenberg. Innenminister Radek John, der am Samstagnachmittag in der Krisenregion eingetroffen ist, berichtete im Tschechischen Fernsehen von zahlreichen Menschen, die auf Bäumen auf ihre Rettung aus der Luft warten. In zahlreichen Orten der Region ist außerdem der Strom ausgefallen.

Rund um die Stadt Chrudim im Landkreis Pardubice stehen 15 Dörfer unter Wasser, die Feuerwehr hat bisher rund 110 Menschen in Sicherheit gebracht. Auch von einem Zeltplatz mussten in der Nacht auf Samstag 50 Menschen evakuiert werden. Inzwischen beginnt sich dort die Situation langsam zu entspannen.

Durch die starken Regenfälle stehen zahlreiche Straßen und Bahnstrecken unter Wasser. Wegen Überflutung gesperrt ist seit Samstagabend die Hauptstrecke Dresden – Prag bei Děčín. Die internationalen Schnellzüge werden über eine Güterzugstrecke umgeleitet. Zwischen Ústí nad Labem / Aussig und Děčín / Tetschen-Bodenbach fielen außerdem Felsblöcke auf die Strecke. Dort ist nur ein Gleis frei und es kommt zu Verspätungen. Gesperrt ist auch die Bahnstrecke Liberec / Reichenberg – Zittau. Dort ist am Samstagvormittag ein Baum auf einen mit 30 Personen besetzten Zug gestürzt. Verletzt wurde niemand.

Wegen Überflutung unterbrochen sind zurzeit folgende Bahnstrecken:

- Děčín – Schöna (Hauptstrecke Prag – Dresden, Fernzüge werden umgeleitet)

- Liberec – Hradek nad Nisou – Zittau - Varnsdorf

- Frýdlant v Čechách - Černousy

- Česká Kamenice – Jedlová

- Raspenava - Bílý Potok pod Smrkem

- Frýdlant v Čechách - Jindřichovice pod Smrkem

- Benešov nad Ploučnicí - Františkov nad Ploučnicí

- Velké Březno - Boletice nad Labem

- Úpořiny - Chotiměř

- Rumburk - Šluknov

- Děčín východ - Františkov nad Ploučnicí

Ein Schienenersatzverkehr ist wegen der überfluteten Straßen nur eingeschränkt möglich. Nähere Auskünfte erteilen die Tschechischen Bahnen (ČD) unter der Telefonnummer +420 840 112 113

Der Stausee Mlýnice bei Liberec konnte die riesigen Wassermassen nicht mehr aufnehmen und lief über. Hydrologen sprachen von einem tausendjährigen Hochwasser. Die Staumauer drohte am Samstagnachmittag unter dem Druck der Wassermassen zu bersten. Die Polizei forderte daher die Bewohner der unter dem Staussee gelegen Ortschaft Nová Ves auf, ihre Häuser zu verlassen. In den Abendstunden begann sich die Situation langsam zu entspannen.

Der Landkreis Ústí nad Labem hat am Samstagnachmittag wegen des Hochwassers für den Bezirk Děčín / Tetschen-Bodenbach den Katastrophenzustand ausgerufen. Besonders kritisch ist die Lage entlang des Flusses Kamenice / Kamnitz, der stellenweise über die Ufer getreten ist. In der Grenzstadt Hřensko / Herrnskretschen, wo die Kamenice in die Elbe mündet, wurden Dutzende Menschen aus Wohnhäusern und Hotels evakuiert. Im Tschechischen Fernsehen sprach der Bürgermeister von Hřensko von einer „sehr angespannten Situation“. Überschwemmt sind auch Teile der Gemeinde Varnsdorf, wo die Mandau über die Ufer getreten ist.

Wegen der Überschwemmungen in Nordböhmen wurde im Landkreis Liberec und im Bezirk Děčín der Katastrophenzustand ausgerufen. Zur Unterstützung der Rettungsarbeiten rückte die Armee mit schwerem Gerät an. Zusätzliche Feuerwehreinheiten kamen aus Prag und Mittelböhmen zu Hilfe. Aus dem Riesengebirge ist die Bergrettung den Hochwasseropfern zu Hilfe geeilt. Um Hilfe ersucht wurden außerdem die Nachbarländer Deutschland und Polen. Allerdings stehen auch dort die Einsatzkräfte nach Überschwemmungen im Dauereinsatz.

Der Wetterdienst sagt bis zum Sonntagmorgen weitere starke Regenfälle voraus. Extreme Hochwassergefahr herrscht im Landkreis Liberec / Reichenberg, Hochwasserwarnung gilt in den Kreisen Pilsen / Plzeň, Hradec Králové / Königgrätz, Ústí nad Labem / Aussig und Vysočina. Auch in der Hauptstadt Prag regnet es seit Stunden intensiv, der Pegel der Moldau steigt. Für Prag und Mittelböhmen gilt die Hochwasser-Vorwarnstufe. Größere Schäden oder Verkehrsbehinderungen wurden bisher allerdings nicht gemeldet.