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In den Hochwassergebieten des Kreises Liberec / Reichenberg sind am Samstag nach intensivem Regen erneut Bäche und Flüsse über die Ufer getreten. Einige Bewohner aus Hrádek nad Nisou / Grottau und aus dem Ort Višňová / Weigsdorf wurden vor dem Wasser in Sicherheit gebracht. In der Region Frýdlant wurde in Řasnice / Bärnsdorf an der Tafelfichte sowie in Předlánce / Priedlanz die dritte Hochwasserwarnstufe ausgerufen. Am gleichnamigen Flüsschen in Řasnice begann das Wasser am Samstagnachmittag bereits wieder zu sinken. In den Hochwassergebieten des Kreises Ústí nad Labem / Aussig führte der Regen nicht zu größeren Problemen.

Ab Sonntagvormittag werden auch in Nordböhmen erneut teils heftige Gewitter und starker Regen erwartet, die Pegel von Bächen und Flüssen könnten deswegen wieder steigen.

Der Kreis Liberec war vom blitzartigen Hochwasser vor einer Woche besonders stark betroffen. Fünf Menschen waren den bisherigen Angaben nach in Nordböhmen in den Fluten ums Leben gekommen. Laut neuen Schätzungen entstanden in den Kreisen Liberec und Ústí Schäden in der Höhe von umgerechnet 260 Millionen Euro. Die Überschwemmungen beschädigten viele Straßen, das Wasser riss Brücken und Häuser mit sich. Ein Viertel der Städte und Gemeinden im Kreis Liberec waren von dem Hochwasser betroffen, 2000 Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden, rund 200 können immer noch nicht in ihre Häuser zurückkehren. Zudem sind rund 2600 Menschen weiterhin ohne fließendes Wasser in ihren Häusern.

Die Kreise Liberec / Reichenberg und Ústí nad Labem / Aussig kommen in neuen Schätzungen auf umgerechnet rund 260 Millionen Euro Schaden durch die Überschwemmungen vom vergangenen Wochenende. Allein auf den Kreis Liberec entfallen 200 Millionen Euro an Schäden und damit deutlich mehr als bisher angenommen. Für den Kreis Ústí bezifferte Kreishauptfrau Jana Vaňhová erstmals die Schäden; die Summe von 60 Millionen Euro dürfte allerdings noch nach oben korrigiert werden, weil an einigen Orten immer noch das Wasser steht.

Auch am Freitag waren in den Hochwassergebieten Nordböhmens rund 1000 Haushalte ohne Gas, aber nur noch etwa 45 Haushalte ohne Strom. Insgesamt rund 3400 Menschen blieben zudem ohne fließendes Wasser. Am stärksten betroffen ist der Ort Heřmanice, wo das gesamte Wasserleitungsnetz zerstört wurde. In der Ortschaft Rasepanava / Raspenau konnte die Trinkwasserversorgung hingegen am Freitag wieder hergestellt werden. Die Nordböhmische Wassergesellschaft versicherte ihren Kunden, dass das Leitungswasser sauber und trinkbar sei.

Das blitzartige Hochwasser vor einer Woche hatte ein Viertel der Städte und Gemeinden im Kreis Liberec betroffen; die Überschwemmungen beschädigten aber auch im Kreis Ústí viele Straßen, das Wasser riss Brücken und Häuser mit sich. Mindestens fünf Menschen kamen in Nordböhmen in den Fluten ums Leben. Für die kommenden Tage sind zwar für Tschechien keine andauernden Regenfälle vorhergesagt, aber es muss mit starken Schauern und Gewittern gerechnet werden. Meteorologen warnen daher vor erneuten lokalen Überschwemmungen.