In Tschechien ist die Hochwasserlage weiterhin dramatisch. Bei den
Überschwemmungen nach starkem Dauerregen kamen hierzulande bereits sechs
Menschen ums Leben. Über 7000 Menschen mussten bis Montagmittag in den
besonders betroffenen Gebieten ihre Häuser verlassen, die meisten davon
in
Mittelböhmen und im nordböhmischen Kreis Aussig. In Jaroměř / Jermer
im
Norden Tschechiens hielt eine Brücke den Wassermassen nicht stand und
stürzte teilweise ein. An knapp 50 Orten gilt die höchste Warnstufe 3,
an
zwei besteht sogar extreme Überschwemmungsgefahr. Insgesamt waren 150
Straßenabschnitte und 20 Eisenbahnstrecken am Montag gesperrt. In
Südböhmen und an den Oberläufen der Flüsse begann sich die Lage indes
zu beruhigen.
Seit Freitag wurden insgesamt sechs Todesopfer gemeldet. Ein 82-jähriger
Mann ertrank in einem Ort bei Benešov / Beneschau in Mittelböhmen. Seine
Frau hatte ihn zuletzt gesehen, als er Zweige aus einem angrenzenden Bach
entfernte. Zudem fanden in der Nacht auf Montag Rettungskräfte in Trutnov
/ Trautenau am Riesengebirge im Fluss Úpa die Leiche eines Mannes. Am
Sonntag waren bereits eine Frau und ein Mann gestorben, als ihr
Wochenendhaus über dem matschigen Untergrund einstürzte. Ein
69-jähriger
Mann wurde in einer Gemeinde bei Klatovy / Klattau bereits am Freitag tot
gefunden. Er fiel in einen Abwasserkanal und ertrank. Am Montag wurde ein
Elektriker bei der Abschaltung des Stromnetzes durch einen Stromschlag
getötet. Eine Frau starb, nachdem sie im Park Průhonice bei Prag von
einem umstürzenden Baum getroffen wurde. Weiterhin werden an drei
Flüssen
insgesamt vier Freizeitsportler vermisst, die in Kajaks und Booten
unterwegs waren.