Inmitten der Flüchtlingskrise und vor dem wohl entscheidenden EU-Gipfel in
der kommenden Woche demonstrieren Tschechien und das deutsche Bundesland
Bayern Einigkeit. Der tschechische Regierungschef Bohuslav Sobotka und
Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer forderten am Donnerstag nach
einem Gespräch in München eine Lösung des Problems an der
EU-Außengrenze. „Wir vertreten gemeinsam die Auffassung, dass die
höchste Priorität eine europäische Lösung hat“, sagte Seehofer. Das
schließe eine Abmachung mit der Türkei, den wirksamen Schutz der
EU-Außengrenzen und eine Begrenzung des Flüchtlingsstroms ein. Sobotka
räumte ein, dass das Problem mit dem Schließen der Balkan-Route nicht
gelöst sei. Es müsse eine Lösung an der griechisch-türkischen Grenze
gefunden werden. Er hoffe, dass es damit gelingen werde, den
Flüchtlingsstrom zu stoppen. Dazu brauche es aber eine „gemeinsame,
koordinierte Vorgehensweise“ der EU. Auf mehrfache Nachfragen nach der
fehlenden tschechischen Bereitschaft zur Aufnahme von Flüchtlingen gingen
weder Sobotka noch Seehofer konkret ein.