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Bis mindestens 2. Januar werden in Tschechien strengere Sicherheitsmaßnahmen gelten. Dies bestätigte Innenminister Milan Chovanec (Sozialdemokraten) vor Journalisten. Die Maßnahmen wurden als Reaktion auf den Terroranschlag in Berlin am Montag eingeführt. Die Polizeikräfte in den Innenstädten und an den Grenzen wurden aufgestockt und Weihnachtsmärkte wurden mit Betonblöcken gesichert. Auch wurde die Polizeipräsenz an Infrastrukturobjekten und anderen hochfrequentierten Orten erhöht.

Tschechische Wissenschaftler haben einen Spezial-Beton entwickelt, mit dem öffentliche Flächen besser gegen Lkw-Attacken wie in Berlin oder Nizza geschützt werden können. Aus ihm ließen sich beispielsweise Pflanzentöpfe, Bänke oder Abfallkörbe formen, berichtete der Tschechische Rundfunk in seinen Inlandssendungen. Die Entwicklung stammt von der Technischen Hochschule in Prag und ist bereits als Patent angemeldet. Im Test hielt der Beton auch stand, als ein Zwölftonner mit 100 Stundenkilometer auf ihn fuhr. Zudem könne das Material als Bauelement eingesetzt werden, hieß es. Der Beton verhindere dann die Ausbreitung der Druckwelle, sagte der Spezialist Josef Fládr von der Technischen Hochschule.

Premier Bohuslav Sobotka hat in der deutschen Botschaft in Prag den Hinterbliebenen der Opfer des Anschlags von Berlin sein Beileid ausgesprochen. Der tschechische Ministerpräsident mahnte bei seinem bei seinem Besuch in der Botschaft am Mittwochnachmittag zudem, dass die Länder Europas im Kampf gegen den Terrorismus zusammenstehen müssten. Sobotka stellte im Gedenken an die Opfer eine Kerze auf und trug sich ins Kondolenzbuch ein. Das Kondolenzbuch liegt seit dem Morgen aus. Bereits Montagnacht begannen tschechische Bürger, vor der Botschaft Kerzen aufzustellen und Blumen niederzulegen.

Der tschechische Präsident Miloš Zeman hat am Dienstag sein Beileid dem Bundespräsidenten Joachim Gauck, den Familien der Opfer und allen Deutschen ausgesprochen. Die Nachricht über den Terroranschlag habe ihn mit Trauer und Entsetzung erfüllt, so Zeman. Die Terroranschläge kämen der Tschechischen Republik immer näher. Es zeige sich, dass die Sicherheitsvorkehrungen auf der Prager Burg wichtig seien. Dies führte Zeman mittels seines Sprechers in Reaktion auf den Angriff auf dem Weihnachtsmarkt in Berlin an. Angesichts der Terrorgefahr lehnte das tschechische Staatsoberhaupt erneut ab, Flüchtlinge in Tschechien aufzunehmen.

In Tschechien droht keine unmittelbare Gefahr durch Terroristen. Dies gab Premier Bohuslav Sobotka (Sozialdemokraten) nach seinem Treffen mit dem Innenminister Milan Chovanec (Sozialdemokraten), dem Polizeipräsidenten und Vertretern der Nachrichtendienste am Dienstagnachmittag bekannt. Hierzulande gilt weiterhin die erste und niedrigste von vier Terrorwarnstufen, die nach den Anschlägen im März in Brüssel verhängt wurde. Allerdings rechnet man mit dem Einsatz von hunderten Polizisten zum Jahreswechsel, und zwar an Orten, wo sich viele Menschen versammeln. Armeeangehörige sollen sich an den Sicherheitsmaßnahmen nicht beteiligen. Den Anschlag in Berlin bezeichnete der tschechische Regierungschef am Dienstag vor Journalisten als abscheulich und unmenschlich.

Auch die Tschechen gedenken der Opfer von Berlin. Sie zeigen ihre Solidarität seit der Nacht auf Dienstag vor der deutschen Botschaft in Prag. Schon wenige Stunden nach dem Anschlag kamen Menschen dorthin, um Kerzen anzuzünden und Blumen niederzulegen. Am Dienstagabend soll der Aussichtsturm auf dem Petřín-Hügel in Prag in den Farben der deutschen Nationalflagge leuchten. Bereits am Montagabend hat der tschechische Premier Bohuslav Sobotka den Hinterbliebenen der Opfer des Anschlags in Berlin sein Beileid ausgedrückt.

In Tschechien droht laut Angaben der Sicherheitsdienste kein erhöhtes Risiko eines Terroranschlags. Dies teilte das Innenministerium am Dienstagvormittag mit. Dem Innenminister Milan Chovanec (Sozialdemokraten) zufolge gebe es nach den bisherigen Informationen keine Bindung zwischen dem Attentäter in Berlin und der Tschechischen Republik. Trotzdem hat die tschechische Polizei nach dem Anschlag in Berlin vom Montagabend strengere Sicherheitsmaßnahmen getroffen. Sie gelten an Orten, wo sich viele Menschen versammeln.

Unter den Opfern des Anschlags in Berlin sind den bisherigen Informationen deutscher Behörden zufolge höchstwahrscheinlich keine tschechischen Bürger. Das sagte der tschechische Botschafter in Deutschland, Tomáš Podivínský, am Dienstag im Tschechischen Fernsehen. In Berlin ist am Montagabend ein Lastwagen in den Weihnachtsmarkt nahe der Gedächtniskirche gerast. Dabei gab es zwölf Tote und fünfzig Verletzte.

Der tschechische Premier Bohuslav Sobotka hat am Montagabend den Hinterbliebenen der Opfer der Tragödie in Berlin sein Beileid ausgedrückt. Zum Anschlag auf den Weihnachtsmarkt äußerten sich auch einige weitere Mitglieder des Regierungskabinetts. Sobotka erklärte via Twitter, er bringe sein tiefes Beileid den Hinterbliebenen der Opfer und auch seine Solidarität mit der deutschen Bundesregierung zum Ausdruck. Die Solidarität mit den Hinterbliebenen der Opfer brachte auch Industrie- und Handelsminister Jan Mládek (Sozialdemokraten) zum Ausdruck. Von den weiteren Kabinettsmitgliedern äußerte sich auch Kulturminister Daniel Herman (Christdemokraten) zum Anschlag von Berlin. Er teilte via Twitter mit: „Lassen wir nicht zu, dass das Böse die positive Botschaft des Weihnachtsfestes verdrängt.“

Nach Anschlag in Berlin trifft Tschechien strengere Sicherheitsmaßnahmen

Die tschechische Polizei trifft strengere Sicherheitsmaßnahmen an Orten, wo sich viele Menschen versammeln. Damit reagierte die Polizei auf den Anschlag in Berlin vom Montagabend. Dies teilte Innenminister Milan Chovanec (Sozialdemokraten) via Twitter mit. Er konsultierte die Maßnahmen mit Polizeipräsident Tomáš Tuhý. Spätestens ab Dienstagmorgen werden mehr Polizisten als bisher in den Straßen tschechischer Städte eingesetzt.

In Berlin ist am Montagabend ein Lastwagen in den Weihnachtsmarkt nahe der Gedächtniskirche gerast. Dabei gab es mindestens neun Tote und mindestens fünfzig Verletzte, wie eine Polizeisprecherin erklärte. Das tschechische Außenministerium hat bisher keine Informationen darüber, dass unter den Opfern tschechische Bürger sind.