Die tschechischen Sozialdemokraten (ČSSD) wollen mit der Einfuhr einer
progressiven Steuer für eine „gerechtere“ Abgabenverteilung im Land
sorgen. Das geltende Steuersystem begünstige groβe Firmen und reiche
Bürger. Die ČSSD wolle daher keine kosmetischen Veränderungen, sondern
eine grundlegende Steuerreform, sagte Parteichef und Premier Bohuslav
Sobotka am Samstag im Anschluss an die Tagung des Parteipräsidiums in
Prag. Die konkreten Parameter dieser Reform wollen die Sozialdemokraten im
Frühjahr kommenden Jahres vorstellen. Es sei notwendig, auf die
tatsächlichen Einkünfte der Bürger zu schauen. Zwei Drittel der
Arbeitnehmer haben einen durchschnittlichen oder unterdurchschnittlichen
Lohn. Diese Menschen wollen wir entlasten, versprach Sobotka.
Im Jahr 2017 finden in Tschechien Parlamentswahlen statt. Die
Sozialdemokraten wollen dabei verstärkt ihre traditionellen Wähler wie
Arbeiter, Familien mit Kindern und Rentner ansprechen. Finanzminister und
Ano-Parteichef Andrej Babiš entgegnete, dass die ČSSD mit der Einführung
einer progressiven Steuer nur erfolgreiche Unternehmer und Firmen aus
Tschechien verjagen würde.