Mit Salutschüssen und einer Fanfare für die gefallenen Kameraden haben am
Sonntag die Gedenkfeiern zum 60. Jahrestag der Landung der Alliierten in
der Normandie begonnen. Wegen eines Interviews mit US-Medien traf
US-Präsident George W. Bush mit fast einstündiger Verspätung zur
amerikanisch-französischen Zeremonie auf dem amerikanischen Friedhof in
Colleville-sur-Mer ein. Dort sind nahe dem Strandabschnitt
"Omaha-Beach" fast 10 000 US-Soldaten begraben. Bei der Schlacht
um die Normandie waren 1944 rund 60 000 alliierte und 75 000 deutsche
Soldaten sowie 20 000 Zivilisten umgekommen. Höhepunkt der D-Day-Feiern
war eine internationale Zeremonie mit 22 Staats- und Regierungschefs am
Nachmittag in Arromanches. Mit Gerhard Schröder und Wladimir Putin nahmen
erstmals ein deutscher Bundeskanzler und ein russischer Präsident teil.
Tschechiens Präsident Václav Klaus sagte in Arromanches gegenüber
Journalisten, das Ziel der Feierlichkeiten sei es, die transatlantischen
Beziehungen zu festigen. Diese hätten auf Grund der Auseinandersetzungen
um den Irak-Krieg gelitten. Weiter sagte Klaus: "Wir sind
aber hundertprozentig davon überzeugt, dass die Beziehungen nie so schlimm
waren, wie es einige Medien und die Äußerungen einiger Politiker auf
beiden Seiten des Atlantiks dargestellt haben." Klaus verwies zudem
auf die Beteiligung freiwilliger Tschechoslowaken an der Invasion in der
Normandie. Insgesamt 50 000 Tschechoslowaken hatten im Zweiten Weltkrieg
auf der Seite der Alliierten gekämpft, 12 000 von ihnen in Frankreich.