Der Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz am 27.
Januar 1945 wird als internationaler Holocaust-Gedenktag begangen. Auch
Tschechien erinnerte sich am Freitag in diversen Veranstaltungen an die
Opfer des nationalsozialistischen Massenmordes an der jüdischen
Bevölkerung. Im Senat, der oberen Parlamentskammer, wurde anlässlich des
Jahrestages eine Versammlung abgehalten. Unter den Gästen waren auch
Menschen, die in Auschwitz inhaftiert waren und zu den wenigen gehören,
die das Vernichtungslager überlebt haben.
Während der Versammlung erklangen Warnungen vor der Unterdrückung der
Menschenrechte und der Leugnung des Holocaust. Senatspräsident Premysl
Sobotka erinnerte in seiner Rede daran, dass weltweit rassistische
Vorurteile von einem primitiven Antisemitismus genährt werden - von
Teheran bis zu den kaum volljährigen Skinheads in europäischen Städten.
Der Vizepräsident des Senats Petr Pithart erklärte, das Ziel des Hasses
seien immer seltener einzelne Juden und immer häufiger der Staat Israel.
Auch in der nordböhmischen Stadt Usti nad Labem / Aussig gab es am Freitag
eine Gedenkveranstaltung. Der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft
fielen etwa sechs Millionen Juden zum Opfer.