Der weißrussische Dissident Alexandr Milinkewitsch ist am Montag in Prag
mit dem Hanno Ellenbogen-Preis ausgezeichnet worden. Der Dissident sagte,
den Preis halte er für eine Auszeichnung für die ganze weißrussische
Oppositionsbewegung. Der Präsidentschaftskandidat der Opposition, der vom
Lukaschenko-Regime verfolgt wird, erklärte, er sei froh, den Preis in Prag
entgegennehmen zu können. Tschechien habe, so Milinkewitsch, dem
weißrussischen Volk in der Vergangenheit oft geholfen. An der Übergabe des
Preises nahm auch der tschechische Ex-Präsident Vaclav Havel teil. Havel
zufolge ist Milinkewitsch die Hauptperson der weißrussischen demokratischen
Opposition, die von den Mitbürgern geachtet werde.
Havel ist Initiator der Internationalen Konferenz "Forum 2000",
in deren Rahmen der Preis dem weißrussischen Dissidenten von Marc
Ellenbogen, dem Vorsitzenden der Prager Gesellschaft für internationale
Zusammenarbeit, verliehen wurde. Der Preis trägt den Namen von Ellenbogens
Mutter, einer Prager Deutschen, die sich nach dem Zweiten Weltkrieg für
eine Überwindung der Aversionen zwischen den Menschen und Völkern
eingesetzt hat.