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Für Präsident Václav Klaus war die erste Runde der Präsidentschaftswahl ein Debakel für die konservativen Parteien und eine Niederlage für die Demokratische Bürgerpartei (ODS). Das sagte das tschechische Staatsoberhaupt am Sonntag vor Journalisten im nordböhmischen Bedřichov, wo Klaus beim traditionellen 50-km-Isergebirgslauf zu Gast war. Nach dem Ergebnis der ersten Wahlrunde steht fest, dass sich zwei Politiker um die Nachfolge von Klaus als Präsident bewerben: der ehemalige Sozialdemokraten-Chef und Ex-Premier Miloš Zeman sowie der Parteivorsitzende von Top 09 und amtierende Außenminister Karel Schwarzenberg.

Mit sorgenvoller Miene bezeichnete Ex-ODS-Chef Klaus das Wahlergebnis als das größte Debakel der konservativen Parteien in der Nach-Wende-Zeit, weshalb er sehr leide. In Gegenzug sei das Resultat ein dominanter Sieg für die Linksparteien, was ihn traurig stimme. Er habe das Gefühl, dass man etwas dagegen tun müsse, entgegnete Klaus. Andererseits sei er erfreut, dass sich in der ersten Runde zwei Politiker durchgesetzt und die für ihn etwas „exotischen“ Kandidaten keine bedeutende Rolle gespielt haben. Eine Empfehlung für die Stichwahl wollte Klaus allerdings nicht abgeben. Er habe sich während des Wahlkampfes mit Äußerungen zurückgehalten, und er werde das nun auch im zweiten Teil der Präsidentschaftswahl tun, so Klaus.

Die zweite Amtszeit von Präsident Klaus endet Anfang März. Vor ihm war der inzwischen verstorbene Václav Havel in ebenfalls zwei Amtsperioden das erste Staatsoberhaupt der Tschechischen Republik. Der dritte tschechische Präsident wird in der Stichwahl zwischen Zeman und Schwarzenberg am 25. und 26. Januar ermittelt.