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Kulturminister Jiří Besser hat sich zum Streit zwischen den Städten Moravský Krumlov / Mährisch Krumau und Prag um den Gemäldezyklus „Slawisches Epos“ geäußert. Er sehe den Streit im Zusammenhang mit den bevorstehenden Kommunalwahlen, sagte der Minister den Inlandssendungen des Tschechischen Rundfunks. Laut Besser sei es nicht in Ordnung, dass der Prager Magistrat die 20 großformatigen Gemälde von Alfons Mucha unmittelbar vor dem Urnengang am kommenden Wochenende in die tschechische Hauptstadt schaffen lassen wolle.

Restauratoren aus Prag bereiten derzeit im Schloss von Moravský Krumlov den Umzug des Gemäldezyklus vor. Am Freitag untersagte das Rathaus von Krumlov den Umzug nach Prag jedoch bereits zum zweiten Mal per einstweiliger Verfügung. Der Prager Magistrat weigert sich indes, die Entscheidung zu respektieren und beruft sich auf einen jüngst erfolgten gegenteiligen Gerichtsentscheid. Schon vor einigen Wochen hatte das Rathaus von Krumlov mit einer einstweiligen Verfügung den Umzug des „Slawischen Epos“ verboten. Einem Einspruch des Prager Magistrats gegen die Maßnahme hatte zuerst ein Gericht in Znojmo / Znaim und dann am Mittwoch auch das südböhmische Kreisamt entsprochen.

Alfons Mucha selbst hatte seinen zwischen 1910 und 1928 entstandenen Zyklus der Stadt Prag vermacht. Bedingung war allerdings, dass die Hauptstadt für die Bilder einen eigenen Pavillon errichtet, was bisher nicht geschehen ist. Das „Slawische Epos“ wird seit fast 60 Jahren im Schloss von Moravský Krumlov ausgestellt.