Mit einer Totenmesse wurde am Sonntag im Prager Veitsdom der Opfer der so
genannten „Heydrichiade“ gedacht. Zu Beginn des Gottesdienstes wurden
Namen von 294 tschechoslowakischen Patrioten vorgelesen, die im KZ
Mauthausen starben. Drei Generationen von Hinterbliebenen sowie Vertreter
von Kirchen und Armee gedachten in der Kathedrale der Verwandten und
Mitarbeiter der Mitglieder der Fallschirmgruppen Anthropoid, Silver A und
Out Distance, ohne deren Hilfe am 27. Mai 1942 das Attentat auf Heydrich
hätte nicht verwirklicht werden können. Unter den 294
Widerstandskämpfern, die im KZ Mauthausen ermordet wurden, waren den
Organisatoren des Gottesdienstes zufolge Menschen verschiedener
Glaubensbekenntnisse. Den Gottesdienst zelebrierte der Prager Erzbischof
Dominik Duka. Die Messe knüpfte an das Requiem für gefallene
Fallschirmspringer an, das seit dem Juni 1945 im Veitsdom jedes Jahr
zelebriert werden sollte. Die Tradition wurde jedoch nur bis 1947
eingehalten. Sie wurde unter dem kommunistischen Regime abgebrochen.