Polen gefallen nicht die Gedenkveranstaltungen, die anlässlich des 70.
Jahrestags der Befreiung des KZ Auschwitz in Tschechien geplant sind. Dies
schrieb die polnische Tageszeitung Gazeta Wyborcza in ihrer
Donnerstag-Ausgabe unter Berufung auf Informationsquellen aus den
polnischen Regierungskreisen. Die polnische Ministerpräsidenten Ewa Kopacz
deutete es angeblich in einem Telefongespräch mit ihrem tschechischen
Amtskollegen Bohuslav Sobotka an. Zu den Gedenkveranstaltungen in
Tschechien wurden dem tschechischen Außenministerium zufolge Vertreter
aller 47 Länder eingeladen, die 2009 die sogenannte „Theresienstädter
Deklaration“ unterzeichneten. Präsident Miloš Zeman lud zudem den
russischen Staatspräsident Wladimir Putin ein. Laut der polnischen
Tageszeitung ließ ein Mitarbeiter des Amtes der polnischen
Premierministerin verlauten: „Die Tschechen, die keine Befürworter
scharfer Sanktionen gegen Russland sind, geben Putin ein Geschenk, wenn sie
parallel Gedenkveranstaltungen organisieren, die auch Polen im Museum in
Auschwitz vorbereitet. Der polnische Vertreter erinnerte daran, dass auch
die Tschechische Föderation jüdischer Gemeinden gegen die Einladung von
Putin protestierte.