Der Prager Erzbischof Miloslav Vlk, dessen Amtszeit im Dezember endet,
hält seine 20jährige Tätigkeit im Amt nicht für erfolgreich. Kardinal
Vlk sagte am Sonntag im öffentlich-rechtlichen Tschechischen Fernsehen, er
habe auf der kirchenpolitischen Ebene de facto nichts erreicht. Vlk
erwähnte das Hinausschieben der Entschädigung der Kirchen für das
während des Kommunismus geraubte Eigentum sowie die Tatsache, dass das
novellierte Kirchengesetz nicht gebilligt wurde. Der Prager Erzbischof
erinnerte zudem daran, dass die St.-Veit-Kathedrale immer noch dem Staat
gehört und der Grundlagenvertrag zwischen Tschechien und dem Vatikan noch
nicht ratifiziert wurde. Auf der Seite der Politiker habe es, so der
Kardinal, am Willen gemangelt, offene Fragen zu lösen. Vlk brachte jedoch
die Meinung zum Ausdruck, dass es jetzt zu Änderungen kommen könnte.
Dabei berief er sich auf die Erklärungen von Präsident Klaus vom Samstag,
der sagte, christliche Werte müssten die Grundlage des Lebens sein.