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Die Sozialdemokraten (ČSSD) wollen das Areal der Prager Burg aus Kirchenrestitutionen ausklammern. Sie forderten am Dienstag den scheidenden Premierminister Jiří Rusnok auf, seinen bisherigen Standpunkt zu ändern. Zudem verlangen sie, dass die scheidende Regierung Rusnok eine entsprechende legislative Maßnahme zu den Kirchenrestitutionen dem Senat unterbreitet. Bestandteil der Maßnahme soll der ČSSD zufolge ein einjähriges Moratorium für die Rückgabe des Kircheneigentums sein. Die ČSSD ist ihrem Parteichef Bohuslav Sobotka zufolge davon überzeugt, dass Gebäude, die sich auf der Prager Burg befinden, die Kirche nicht zurück bekommen soll. Sobotka unterstützt den Vorschlag des scheidenden Innenministers Martin Pecina, das ganze Burgareal aus Kirchenrestitutionen auszuklammern. Premier Rusnok erklärte jedoch am Montag, er unterstütze diesen Vorschlag nicht. Die Angelegenheit sei, so Rusnok, nicht so dringend, um das gültige Gesetz über Kirchenrestitutionen zu ändern. Rusnok sprach am Montag mit Kardinal Dominik Duka. Duka sagte nach dem Treffen, dass Gebäude, die die Kirche auf dem Burggelände nutzt, in ihrem Besitz bleiben sollen. Gebäude, die für Staatsgeschäfte notwendig sind, soll laut Duka der Staat behalten. Über eine derartige Regelung habe er, so der Kardinal, in der Vergangenheit mit Ex-Präsident Václav Klaus sowie mit Präsident Miloš Zeman verhandelt.

Den Vertrag über Kirchenrestitutionen hat die konservativ-liberale Regierung von Premier Nečas im Februar dieses Jahres mit 16 Kirchen und Religionsgemeinschaften geschlossen. Laut dem Vertrag sollen die Kirchen einen Teil des Eigentums zurück erhalten, das während des kommunistischen Regimes verstaatlicht wurde.