Die Tschechische Republik erhält als EU-Kandidat zur Beseitigung der
Hochwasserschäden im Lande voraussichtlich 58 Millionen Euro von der
Europäischen Union. Das bestätigte EU-Erweiterungskommissar Günter Verheugen
am Donnerstag in Prag bei einem Treffen mit Ministerpräsident Vladimír
Spidla. Nach Angaben des Premiers rechnet Tschechien mit Schäden in einer
Gesamthöhe von umgerechnet 3,3 Milliarden Euro. Die Prager Regierung will
zur Deckung der Kosten unter anderem die Steuern für Treibstoff und Tabak
erhöhen. Die EU sei sich ihrer Verantwortung gegenüber dem
Beitrittskandidaten bewusst, sagte Verheugen. Laut Spidla hat sein Kabinett
noch nicht entschieden, für welche Projekte die EU-Mittel verwendet werden.
Vor seinem Treffen mit Spidla war Verheugen mit Staatspräsident Vaclav Havel
zusammen getroffen. Havel dankte ihm für die Hilfe, die die Europäische
Union Tschechien zur Beseitigung der Hochwasserschäden gewähren will. Neben
der Flutkatastrophe diskutierten Havel und Verheugen auch über die EU-
Erweiterung und über die Lage in Tschechien nach den Abgeordnetenhauswahlen.
Bei seiner Unterredung mit Tschechiens Außenminister Cyril Svoboda betonte
Verheugen, dass die Tschechische Republik bereits jetzt mit der Vorbereitung
von großen Projekten zum Wiederaufbau des Landes nach den Überschwemmungen
beginnen solle, um im Jahr 2004 entsprechende Gelder aus den Strukturfonds
der Union beziehen zu können. Verheugen bestätigte damit erneut, dass im
Jahr 2004 eine Erweiterung der EU vorgesehen ist.