Zehn Jahre nach dem Jahrhunderthochwasser an Moldau und Elbe haben
Wasserwirtschaftsexperten aus Tschechien und Deutschland die seitdem
länderübergreifenden Bemühungen für einen besseren Schutz bilanziert.
In Dresden legten sie am Freitag eine recht umfangreiche Bilanz auf den
Tisch.
Nur wenige Monate nach der Jahrhundertflut haben Elbe-Experten im Jahr
2003 die Internationale Kommission zum Schutz der Elbe (IKSE) gegründet.
Damals war ein Aktionsplan verabschiedet worden, von dem man glaubt, ihn
bis heute schon zur Hälfte umgesetzt zu haben. Einen perfekten Schutz vor
Hochwasser könne es zwar nicht geben, doch man könne die damit
verbundenen Auswirkungen minimieren, sagte der tschechische IKSE-Präsident
Pavel Puncochář auf der Konferenz in Dresden. Ein großes Problem sei
nach wie vor die Sensibilisierung der Flussanrainer für Eigenvorsorge. Es
müsse auch weiter in die Rückverlegung, den Bau und die Sanierung von
Deichen oder in mehr Überschwemmungsflächen investiert werden, hieß es.
Puncochář warnte vor nachlassender Aufmerksamkeit, denn der Zeitraum nach
einem Hochwasser sei auch stets der Zeitraum vor dem nächsten Hochwasser.
Seit dem Jahrhunderthochwasser im August 2002 sind an der Elbe rund 650
Millionen Euro in den sogenannten technischen Hochwasserschutz investiert
worden, 200 Millionen Euro davon in Tschechien. Davon profitierten
mittlerweile rund 256 000 Menschen in Deutschland und etwa 143 000 Menschen
in Tschechien.