Angesichts der raschen Ausbreitung der Aufputschdroge Crystal Meth
verstärken Tschechien und Sachsen ihre Polizeizusammenarbeit. Der
tschechische Innenminister Milan Chovanec und sein sächsischer Amtskollege
Markus Ulbig unterzeichneten am Donnerstag in Prag eine entsprechende
Absichtserklärung. Diese Vereinbarung sei der Anfang eines relativ langen
und teuren Weges, an dessen Ende jedoch Ergebnisse stehen müssen, sagte
Chovanec nach der Unterzeichnung des Papiers. Laut Chovanec habe der
tschechische Staat im Kampf gegen die Drogenkriminalität einige Zeit
geschlafen und müsse nun umso intensiver dagegen vorgehen. Sein
sächsischer Amtskollege Ulbig wiederum unterstrich, „es gelte, diesem
Teufelszeug grenzüberschreitend den Kampf anzusagen.“ Ziel seien
gemeinsame Ermittlungsgruppen und eine klare Schwerpunktbildung im Bereich
Crystal. Damit solle erreicht werden, dass die Kriminalitätsbekämpfung
„noch professioneller“ werde. Die Erklärung gilt als Schritt hin zu
einem neuen Polizeiabkommen zwischen Tschechien und der Bundesrepublik
Deutschland.
Die Vereinbarung zur verstärkten Polizeizusammenarbeit zwischen
Tschechien und Sachsen wurde im Rahmen des Antrittsbesuchs von Sachsens
Ministerpräsidenten Stanislaw Tillich beim tschechischen Regierungschef
Bohuslav Sobotka getroffen. Nach Aussage von Tillich müsse nun aber ebenso
das Nachbarland Polen in diese Kooperation einbezogen werden. Der Grund
dafür liege auf der Hand, denn in Polen könnten sich Drogendealer wie
auch Süchtige relativ einfach, weil rezeptfrei, Ausgangsstoffe zur
Herstellung des gefährlichen Pervitins (Crystal Meth) besorgen. EU-weit
müssten Regelungen getroffen werden, die diese Besorgungskriminalität
eindämmen, betonte Tillich.