Der neue bayerische Ministerpräsident und Schirmherr der Sudetendeutschen,
Markus Söder, will den Versöhnungskurs seines Vorgängers Horst Seehofer
gegenüber Tschechien fortsetzen. Seehofer habe eine neue Art des Umgangs,
des Miteinanderredens und des Verstehens in den Beziehungen zu Tschechien
etabliert, so Söder bei seiner Rede auf dem Sudetendeutschen Tag in
Augsburg am Sonntag. Jetzt sei es wichtig, dieses Tor offen zu halten. Die
Sudetendeutschen würdigte der CSU-Politiker als „echte Vorbilder für
den Frieden, Botschafter und Brückenbauer.“
Zuvor hatte der Bundesvorsitzende der Sudentendeutschen Landsmannschaft,
Bernd Posselt, das Verhältnis zu Tschechien gelobt. Man wolle die
Verständigung fortsetzen, so Posselt. Außerdem verurteilte der ehemalige
Europaabgeordnete den wachsenden Nationalismus in Europa. Im Laufe ihres
Pfingsttreffens hatten die Sudetendeutschen die Hoffnung geäußert, dass
ein Treffen bald auch in Tschechien stattfinden könnte.
Traditionell treffen sich die nach dem Zweiten Weltkrieg aus Tschechien
vertriebenen Deutschen sowie ihre Nachkommen am Pfingstwochenede. Diesmal
fand das Treffen in Augsburg statt. Zudem waren zahlreiche Gäste aus
Tschechien gekommen, darunter die sozialdemokratische Ex-Sozialministerin
Michaela Marksová.