An das Massaker bei Horní Moštěnice, bei dem nach dem Ende des Zweiten
Weltkriegs unweit der mährischen Stadt Přerov 265 vorwiegend
Karpatendeutsche getötet wurden, wird im mährischen Olomouc / Olmütz
eine Gedenktafel erinnern. Das Rathaus der Stadt wird sie in einer Woche
anbringen lassen auf dem Friedhof in Neředín, wo ein Teil der Opfer
begraben ist. Die Massenexekution sei von tschechoslowakischen Soldaten
vollzogen worden, heißt es.
Die Gedenktafel an die Opfer des Massakers wird die Inschrift haben:
„Kdo chrání viníky - sám se dopouští viny!“ (Wer die Schuldigen
schützt, macht sich selbst schuldig!). Der stellvertretende Bürgermeister
von Olmütz, Pavel Urbášek, sagte dazu: „Es ist schwer verständlich,
das über das Massaker bei Horní Moštěnice fast ein halbes Jahrhundert
lang überhaupt nicht gesprochen wurde. Die Worte auf der Gedenktafel
werden aber vielleicht ein Memento sein und eine ausreichende Warnung für
weitere Generationen.“ Das erschütternde Ereignis spielte sich in der
Nacht vom 18. zum 19. Juni 1945 ab. Die Karpatendeutschen waren damals auf
dem Weg nach Hause in die mittlere Slowakei, aus der sie im Dezember 1944
von den deutschen Behörden nach Nordwestböhmen evakuiert wurden.