Vor 45 Jahren, genau am 16. Januar 1969, kam sie wie ein Blitz aus heiterem
Himmel: die Nachricht, dass sich Jan Palach selbst verbrannt hatte. Der
20-jährige Student aus Prag protestierte damit, wie seinem Abschiedsbrief
zu entnehmen war, gegen die zunehmende Apathie in der tschechoslowakischen
Gesellschaft nur knappe drei Monate nach der Besetzung des Landes durch die
Truppen der Warschauer Paktstaaten. Immer mehr Menschen zweifelten daran,
dass die kommunistische Staatsführung ihren im Januar 1968 beschlossenen
Reformkurs weiter beibehalten würde.