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Der Dalai Lama, das geistige Oberhaupt der Tibeter, hat am Sonntag in seiner öffentlichen Rede in der Prager Kongresshalle vor mehreren tausend Menschen zu mehr Mitgefühl und Unterstützung von Dialogen aufgerufen. Mitgefühl und zugleich ein realistischer Blick auf die Dinge brächten das innere Gefühl von Glück näher. Am Nachmittag traf der Dalai Lama mit Premier Topolánek zusammen. Weitere Treffen des Dalai Lama sind unter anderem geplant mit den Grünen-Politikern Martin Bursík und Kateřina Jacques, die Mitglieder der Gruppe „Freunde von Tibet“ sind. Der 73-jährige Träger des Friedensnobelpreises wird neben Tschechien noch weitere europäische Länder besuchen. China hat daher aus Protest den für Montag anberaumten EU-China-Gipfel abgesagt. Der Dalai Lama ist auf Einladung des früheren Präsidenten Václav Havel in Tschechien.

„Der Tag des Kampfes für Freiheit und Demokratie“. So heißt der 17. November in Tschechien offiziell. Gedacht wird an diesem Staatsfeiertag gleich zweier Ereignisse. Dazu fanden am Montag zahlreiche Gedenkveranstaltungen statt.

Mit Beifall haben die Menschen am Montagnachmittag den tschechischen Ex-Präsident Václav Havel bei der Gedenktafel auf der Národní-Straße begrüßt. Der Ex-Präsident hat Blumen an der Gedenktafel niedergelegt, die an den 17. November 1989 erinnert. Havel sagte gegenüber Medien unter anderem, er sei durch den Widerstand gegen den Raketenabwehrradar beunruhigt. Der Ex-Präsident erklärte, dass ihn interessieren würde, warum vor allem die älteren Radar-Gegner heutzutage protestieren, wenn sie protestieren können und ihnen dafür keinerlei Strafe droht. Warum haben sie nicht protestiert, als zahlreiche sowjetische Armeetruppen im Land stationiert waren? fragte Havel.

Der ehemalige tschechische Präsident und frühere Gegner des kommunistischen Regimes in der Tschechoslowakei, Václav Havel, beklagt die Rückkehr der Kommunisten in die Regierungen der Landkreise. Er habe kein gutes Gefühl dabei, sagte Havel in einem Interview für die Wochenendausgabe der Zeitung „Lidové noviny“. Vor 19 Jahren während der politischen Wende habe die Ansicht überwogen, die kommunistische Partei nicht zu verbieten und ihr stattdessen eine Chance zum Wandel zu geben. Bei den kommunistischen Parteien anderer Länder habe dies geklappt, in Tschechien jedoch nicht, bemerkte Václav Havel gegenüber „Lidové noviny“.

Die tschechischen Kommunisten sind von den Sozialdemokraten nach den Regionalwahlen im Oktober mittlerweile zu Koalitionen in zwei der 13 Kreise des Landes geführt worden.

Bei der feierlichen Verabschiedung von Wiens verstorbenem Altbürgermeister Helmut Zilk am Samstag im Wiener Rathaus hat der ehemalige tschechische Präsident Václav Havel den 81 Jahre alt gewordenen Kommunalpolitiker als einen Freund der Tschechen gewürdigt. Havel hat des Weiteren Zilks progressive Rolle als ehemaliger ORF-Programmdirektor in den 1960er Jahr hervorgehoben. Zilk habe mit seiner Art des Journalismus und der Politik viel zur Verständigung beider Länder beigetragen, sagte Havel. Zudem entschuldigte sich Havel dafür, dass man von Helmut Zilk in Tschechien ein zum Teil falsches Bild gehabt hätte aufgrund von Informationen, die nicht bestätigt worden seien.

Über das traditionelle Treffen „kluger Köpfe“ in Prag, gemeint ist „Forum 2000“, haben wir bereits in der vergangenen Woche berichtet. Immerhin, eine Veranstaltung derartigen Ausmaßes verdient unserer Meinung nach erneute Aufmerksamkeit. Einen Einblick in den Gedankenaustausch auf dieser internationalen Konferenz will noch einmal Jitka Mladkova vermitteln.

Religion und Fanatismus, Mächtige und Machtlose, Modernität ohne Demokratie – das sind nur einige der Themen, die von Gästen aus der ganzen Welt in den vergangenen vier Tagen in Prag diskutiert wurden: auf der Konferenz „Forum 2000“, die unter der Schirmherrschaft von Ex-Präsident Václav Havel zum 12. Mal veranstaltet wurde. Diesmal unter dem Motto „Offenheit und Fundamentalismus.“

Die Fanatiker und Fundamentalisten sind Menschen, hinter deren Aggressivität und Selbstbewusstsein sich oft Angst und Feigheit im tieferen philosophischen Sinne verbergen. Dies sagte der ehemalige tschechische Präsident Václav Havel am Montag bei der Eröffnung der Konferenz „Forum 2000“ in Prag. Havels Worten stimmte auch die französische Staatsministerin für Menschenrechte Rama Yade zu. Die Besessenheit entstehe, so Havel in seiner Eröffnungsansprache, dort, wo die Gedanken zur Utopie und zu fertigen Dogmen werden. Der Fanatismus und die Analyse seiner Ursachen, Äußerungen und Folgen sind das Hauptthema der diesjährigen internationalen Konferenz „Forum 2000“. Die Konferenz, die zum bereits 12. Male veranstaltet wird, steht unter dem offiziellen Motto: „Zwischen Offenheit und Fundamentalismus im 21. Jahrhundert. Der Zwist zwischen Traditionen und Modernität“. An der Konferenz nehmen an 90 Menschen teil, unter ihnen beispielsweise die Oppositionspolitiker aus Russland und Weißrussland, Garri Kasparow und Aleksander Milinkewitsch.

Ehemalige und heutige Politiker aus Tschechien haben gestern zum Ausdruck gebracht, dass sie mit der Vergabe des diesjährigen Friedensnobelpreises an den finnischen Diplomaten Martti Ahtisaari sehr zufrieden sind. Tschechiens Ex-Präsident Václav Havel äußerte vor Journalisten, dass sich Ahtisaari diese Auszeichnung redlich verdient habe. In ähnlicher Weise reagierte auch der tschechische Vizepremier für europäische Angelegenheiten, Alexandr Vondra (ODS), auf die Bekanntgabe der Preisverleihung durch den Nobel-Ausschuss gestern in Oslo. „Besonders nach Beendigung seiner Amtszeit als finnischer Präsident hat sich Ahtisaari sehr intensiv für den Frieden und die Stabilität in der Welt eingesetzt. Sehr bekannt sind vor allem seine Mission und sein großes Engagement im Kosovo. Im Vergleich zu anderen Persönlichkeiten hat sich Ahtisaari diesen Preis zweifelsohne verdient“, sagte Vondra.

„Zwischen Offenheit und Fundamentalismus im 21. Jahrhundert. Der Zwist zwischen Traditionen und Modernität.“ So lautet diesmal das Motto der internationalen Konferenz „Forum 2000“, die am Sonntagabend in Prag eröffnet wird. Das Intellektuellentreffen, das 1997 der damalige Präsident Václav Havel ins Leben gerufen hat, findet somit zum zwölften Mal in der tschechischen Hauptstadt statt.