Die Bemühungen um demokratische Reformen auf Kuba haben Sinn und
verdienen es, vom Ausland unterstützt zu werden. Dies erklärte der
tschechische Ex-Präsident Václav Havel am Dienstag in Madrid, wo er an
einer Konferenz über die Durchsetzung der Demokratie auf Kuba teilnahm.
Havel sprach über die Erfahrungen der tschechoslowakischen
Dissidentenbewegung Charta 77 mit dem totalitären Regime. Seinen Worten
zufolge kann das Regime über sämtliche Machtmittel verfügen, es habe
jedoch - so der Ex-Präsident - keine Einsicht in "die Seele der
Gesellschaft". Er verglich die kubanische Initiative "Varela", die ein
Referendum über demokratische Reformen fordert, mit der Solidarnosc in
Polen, dem Bürgerforum, bzw. der Charta 77 in der Tschechoslowakei.
Havel ist der Meinung, dass kubanische Aktivisten statt Belehrungen
viel mehr konkrete materielle Hilfe brauchen. Der ehemalige
tschechische Präsident ist am Dienstag in Madrid eingetroffen. Das
bestätigte sein Sprecher Jakub Hladik in Prag. Der Ex-Präsident war am
24. Juni in der tschechischen Hauptstadt mit seiner Frau Dagmar zu
einer vierwöchigen privaten "Europa-Tournee" aufgebrochen und über
Südfrankreich in die spanische Metropole gefahren. In Madrid nahm Havel
an der Eröffnung der Konferenz über Kuba teil und traf in der
königlichen Residenz mit dem spanischen König Juan Carlos und seiner
Gattin Sophia zusammen.