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Die Tschechische Republik sollte in der Europäischen Union bleiben. Diese Meinung vertritt die Mehrzahl der neun Kandidaten, die sich bei der Präsidentenwahl im Januar um das Amt des Staatsoberhaupts bewerben. Ein Teil von ihnen kann sich einen EU-Austritt überhaupt nicht vorstellen und verlangt zudem, dass sich Tschechien an der weiteren Integration beteiligt. Einige Anwärter wiederum würden grundsätzliche Reformen in der Union begrüßen. Das geht aus den Antworten einer Befragung der Nachrichtenagentur ČTK hervor, die am Samstag veröffentlicht wurde. Einzig Amtsinhaber Miloš Zeman reagierte nicht auf die Fragen.

Eindeutig für einen Verbleib in der EU sind die Präsidentschaftskandidaten Jiří Drahoš und Michal Horáček. Laut Drahoš sollte Tschechien vielmehr zu den Mitgestaltern der Integration gehören und durch eigene Vorschläge wie konstruktiver Kritik zur Beseitigung der Unzulänglichkeiten innerhalb der Union beitragen. Ex-Premier Mirek Topolánek meint, dass Tschechien als EU-Mitglied die eigenen nationalen Interessen in Brüssel hartnäckig verteidigen sollte. Der Musiker und Chef der Partei Rozumní (Die Vernünftigen) Petr Hannig fordert, dass die EU auf ihren Rechtszustand vor dem Lissabon-Vertrag zurückkehren sollte. Der ehemalige Botschafter Pavel Fischer bezeichnete die Diskussion um einen möglichen Czechxit als leichtfertigen Hasard. Er erinnerte in diesem Zusammenhang an die unabwägbaren Folgen, die der Brexit dem Königreich Großbritannien beschert hat.