Bis zum späten Montagnachmittag hatte die Mehrzahl der Soldaten und
Fahrzeuge des amerikanischen Truppenverbands, der von einem Manöver im
Baltikum ins deutsche Vilseck zurückkehrt, die tschechische Hauptstadt
erreicht. Der Verband mit über 500 Soldaten und 115 Schützenpanzern hatte
am Sonntag mit mehreren kleineren Konvois auf drei Routen die
polnisch-tschechische Grenze überquert. Die Konvois passierten zunächst
die tschechischen Grenzorte Bohumín, Náchod und Harrachov und beendeten
ihre Fahrt in Vyškov, Pardubice und Liberec, wo die Soldaten
übernachteten. Auf ihrer Weiterfahrt am Montag nach Prag kam es zum Teil
zu gewissen Verspätungen, die durch Unfälle und Staus auf Tschechiens
Autobahnen hervorgerufen wurden. Eine längere Verspätung hat lediglich
ein kleinerer Konvoi, der in Vyškov gestartet war. Der Grund war eine
Panne an einem der Militärfahrzeuge. Der Konvoi wird am Abend in Prag
erwartet.
Vor der Kaserne im Prager Stadtteil Ruzyně haben sich Hunderte Fans der
US-Armee mit Fahnen der USA, der Nato oder der EU eingefunden, um die
Amerikaner auf das Herzlichste zu begrüßen. Eine geplante Demonstration
gegen die US-Soldaten verlief im Sande, weil die Zahl der Gegner
verschwindet gering geblieben ist. Der Befehlshaber des Konvois, Tim
Payment, bezeichnete den Empfang in Tschechien dann auch als eine angenehme
Überraschung. Überall, wo man gehalten habe, sei ihm und seinen Soldaten
eine unglaubliche Unterstützung entgegengebracht worden, sagte Payment.
Am Dienstag kann die Öffentlichkeit in der Prager Kaserne die
US-Militärtechnik besichtigen und mit den Soldaten zusammentreffen. Am
Mittwoch wird der Truppenverband Tschechien über den westböhmischen
Grenzort Rozvadov verlassen.