Zum 100. Todestag von Gustav Mahler am 18. Mai bereitet sich Prag auf ein
Mammutkonzert vor. In der für Eishockey-Spiele gebauten O2-Arena wird die
8. Symphonie des Komponisten aufgeführt, bei der 500 Künstler auftreten
werden. Alle 4000 Eintrittskarten für die monumentale Aufführung seien
ausverkauft, sagte die Sprecherin des Klassik-Festivals „Prager
Frühling“, Alena Svobodová, am Dienstag. Das auch als „Sinfonie der
Tausend“ bekannte Werk stellt außergewöhnliche Anforderungen an die
Besetzung und gilt deshalb als beinahe unaufführbar. Man wolle beweisen,
dass sich die Symphonie spielen ließe, sagte Svobodová. Der deutsche
Dirigent Christoph Eschenbach wird fünf Chöre, acht Solisten sowie
Musiker der Tschechischen Philharmonie und des NDR-Sinfonieorchesters
leiten.
Nach dem Konzert in Prag fährt die gesamte Mannschaft mit einem Sonderzug
nach Hamburg, wo das von Theodor W. Adorno einmal als „symbolische
Riesenschwarte“ verunglimpfte Werk am 20. Mai zu hören sein wird. Das
Festival „Prager Frühling“ steht bereits das zweite Jahr ganz im
Zeichen Mahlers, denn 2010 wurde schon sein 150. Geburtstag gefeiert. Der
Komponist kam in Kaliště bei Jihlava / Iglau zur Welt.