Der Holocaust-Überlebende Jiří Brady, über dessen Auszeichnung durch
Präsident Miloš Zeman in den letzten Tagen eine heiße Debatte geführt
wird, wir nach Prag kommen. Bradys Neffe, Kulturminister Daniel Herman
(Christdemokraten) erklärte zuvor im Tschechischen Fernsehen, Präsident
Zeman habe ihn vor die Wahl gestellt, das Treffen mit dem Dalai Lama
abzusagen oder die Auszeichnung für Brady aufs Spiel zu setzen. Brady
sagte, die Präsidentenkanzlei habe ihn darüber informiert, dass er
ausgezeichnet wird. Auf der Liste der Menschen, denen der Präsident am 28.
Oktober Auszeichnungen verleihen wird, steht Brady den Worten von Daniel
Herman und von Premier Bohuslav Sobotka (Sozialdemokraten) zufolge nicht.
Brady überlebte als Jugendlicher die KZ Theresienstadt und Auschwitz und
hält in der ganzen Welt Vorträge. Der 88-Jährige lebt in Toronto. Nach
Kanada emigrierte er 1949.