Die beiden Kandidaten für das Amt des Staatspräsidenten, Miloš Zeman
und Karel Schwarzenberg, trafen am Mittwoch in einer Diskussion im
staatlichen tschechischen Rundfunk aufeinander. Zehn Tage vor der Stichwahl
sprachen beide über eine Reihe von Themen, unter anderem über die
Tschechische Zentralbank und die Mitgliedschaft Tschechiens in der EU.
Beide waren sich einig, dass Tschechien der geplanten europäischen
Bankenunion erst beitreten solle, wenn das Land auch den Euro eingeführt
habe. Beide äußerten sich auch über das bestehende politische System der
Tschechischen Republik. Schwarzenberg wäre für die Einführung des
Mehrheitswahlrechts im Abgeordnetenhaus wie in Großbritannien, um für
klare Verhältnisse in der unteren Parlamentskammer zu sorgen. Sein Gegner,
Miloš Zeman, würde gerne eine Stärkung des Senats sehen. Wäre der Senat
eine Vertretung der Regionen, ähnlich dem deutschen Bundesrat, so würden
die Senatoren mehr reale Interessen vertreten als jetzt, erklärte Zeman.